

Rheinland-Pfalz-Takt 2015
Mehr Angebot, mehr Qualität, mehr Service
Mit dem Fahrplanwechsel am 14. Dezember 2014 startete nach acht Jahren intensiver Vorbereitung das Zukunftskonzept Rheinland-Pfalz-Takt 2015 und bringt somit den größten Innovationsschub für den rheinland-pfälzischen Nahverkehr seit der Einführung des Rheinland-Pfalz-Takts im Jahr 1994: Neue Verbindungen mit Regionalexpress-Zügen und Regionalbahnen sowie darauf abgestimmte Buslinien vernetzen die Regionen des Landes besser als je zuvor. Reaktivierte Schienenstrecken binden tausende von Menschen wieder an das ÖPNV-Netz an. Und moderne Fahrzeuge bieten deutlich mehr Komfort und Service.
Als gemeinsames Projekt der beiden Zweckverbände SPNV-Nord und ZSPNV Süd, des Landes Rheinland-Pfalz und des Saarlandes in Abstimmung mit den fünf rheinland-pfälzischen Verkehrsverbünden sowie den benachbarten Aufgabenträgern legte der Rheinland-Pfalz-Takt 2015 den Grundstein für einen landesweiten Nahverkehr aus einem Guss, der die autofreie Mobilität sichert – in den Ballungsräumen genauso wie in dünn besiedelten ländlichen Regionen.
Langfristige Wirtschaftlichkeit durch Wettbewerb
Für mehr Qualität und Angebot sorgte im Rheinland-Pfalz-Takt 2015 vor allem die Vergabe sämtlicher Schienenstrecken in Rheinland-Pfalz weitestgehend durch europaweite Ausschreibungen – entweder als einzelne Linien oder als ganze Netze. Dabei sind in allen Ausschreibungsverfahren fixe Standards für ein regelmäßiges, bedarfsgerechtes Angebot, moderne Fahrzeuge, eine durchgehende Qualität der Leistung und mehr Service v. a. in Form von mehr Zugbegleitern und persönlichem Fahrkartenverkauf festgeschrieben worden. Bewerben konnten sich Eisenbahnverkehrsunternehmen aus ganz Europa. Der Zuschlag ging jeweils an den Bieter mit dem wirtschaftlichsten Angebot und regelt die Betreibung der jeweiligen Strecke bzw. des Streckennetzes für die nächsten 10 bis 20 Jahre.
Investition in Infrastruktur
Durch rund 70 gezielte Infrastruktur-Einzelmaßnahmen mit einem Gesamtvolumen von ca. 60 Mio. Euro ist das rheinland-pfälzische Schienennetz fit für den Rheinland-Pfalz-Takt 2015 gemacht worden. Dazu gehören z. B. zusätzliche Blocksignale und umfangreiche Gleisarbeiten, die einen reibungslosen Betrieb der Strecken garantieren. Modernisierte oder komplett neu eingerichtete Bahnhöfe und Haltepunkte sorgen für mehr Komfort und Barrierefreiheit. Gleichzeitig wurden systematisch Standorte für neue Stationen zur gezielten Erschließung neuer Fahrgastaufkommen untersucht und bereits in den aktuellen Fahrplänen berücksichtigt. So kann ihre Umsetzung jederzeit auch zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen.
Reaktivierte Strecken
Nach einer längeren Pause werden im Rahmen des Rheinland-Pfalz-Takts 2015 gezielt auch stillgelegte Strecken wieder in den regelmäßigen Personenverkehr integriert und schließen so ganze Regionen neu an das Netz des öffentlichen Nahverkehrs im Land an. So sorgt die Reaktivierung der Strecke Heimbach – Baumholder seit dem 14. Dezember 2014 für eine deutliche Verbesserung der Mobilität an der oberen Nahe. Die weiteren vereinbarten Reaktivierungen für den täglichen Taktverkehr sind in Arbeit. Die Reaktivierung der Aartalbahn zwischen Diez und Zollhaus (2017) wird neue Verbindungen in der Lahn-Region schaffen. Und die Wiederaufnahme des Personenverkehrs auf der Trierer Weststrecke zwischen Trier-Ehrang, Trier-West und Igel (Inbetriebnahme Dezember 2020) wird das wichtige fehlende Stück einer schnellen Pendlerverbindung nach Luxemburg schließen. Die Hunsrückbahn wird in Zukunft die Hunsrückregion an den Ballungsraum Rhein-Main anbinden und die Strecke Homburg – Zweibrücken eine Lücke im dortigen Schienennetz schließen und Zweibrücken direkt mit Kaiserslautern verbinden.
Neues Buskonzept Nord
Auch das bestehende Netz der von den Zweckverbänden Schienenpersonennahverkehr koordinierten ergänzenden Buslinien vor allem im Norden des Landes wird komplett überarbeitet. Neu ist dabei der Ansatz, auch die Grundzentren einzubinden – für schnellere, kürzere Verbindungen zu den Mittel- und Oberzentren der Regionen. Gegenstand des Planungsprojektes ist eine umfassende Analyse der rund 500 bestehenden regionalen und lokalen Buslinien. Auf der Basis dieser Bestandsaufnahme soll ein neues Bus-Hauptnetz entstehen, das auf die Nahverkehrszüge im Rheinland-Pfalz-Takt 2015 abgestimmt ist. Parallel dazu werden lokale Busnetze als sogenannte Linienbündel konzipiert und durch flexible, bedarfsgesteuerte Angebote wie Anrufsammeltaxen ergänzt. Die Umsetzung erfolgt schrittweise.
Mehr Qualität durch Service
Für mehr Service und Sicherheit in den Zügen des Rheinland-Pfalz-Takts 2015 sorgt eine höhere Präsenz von Zugbegleitern. Dazu haben das Land und die Zweckverbände SPNV in den europaweiten Ausschreibungen aller Verkehrsleistungen eine Quote von mindestens 25 % begleiteter Züge tagsüber und 100 % ab 19 Uhr festgeschrieben. In sämtlichen langlaufenden Regionalexpress-Linien werden ganztägig 100 % Zugbegleiter eingesetzt. Und auch zum personenbedienten Fahrkartenverkauf in Reisezentren sind die Unternehmen vertraglich verpflichtet.
Beide Faktoren werden für eine deutlich spürbare Verbesserung der Reisequalität sorgen. Die Anwesenheit von Zugbegleitern reduziert nicht nur die Schwarzfahrerquote, sondern bietet den Reisenden gut informierte Ansprechpartner für alle Fragen rund um ihre ÖPNV-Nutzung und gibt vielen auch ein sichereres Gefühl. Die Aufgabenträger legen besonderen Wert auf eine gute Ausbildung, die neben fachspezifischem Wissen und kundenfreundlichem Auftreten auch Deeskalationsmechanismen vermittelt. So ist auch im Notfall ein auf Konfliktsituationen trainierter Ansprechpartner in Reichweite.
Auch im Bereich des Vertriebs bringt der Rheinland-Pfalz-Takt 2015 deutlich mehr Service und Kundennähe. Über das Aufstellen und Instandhalten von Fahrkartenautomaten hinaus haben die Aufgabenträger in den Verträgen mit den Eisenbahnverkehrsunternehmen genaue Eckpunkte für den sog. personenbedienten, d. h. persönlichen Fahrkartenverkauf festgelegt.
Seit Dezember 2015 haben die meisten Reisezentren wieder täglich geöffnet. Dies ist insbesondere in touristisch geprägten Regionen wie z. B. an der Deutschen Weinstraße der Fall, wo in Bad Dürkheim und Grünstadt wieder täglich ein kompetenter Ansprechpartner vor Ort für alle Fragen der Kunden zur Verfügung steht. Auch die Reisezentren in Bad Kreuznach und Alzey sowie in Cochem und Wittlich haben wieder täglich geöffnet.
In allen größeren Bahnhöfen sind die Unternehmen verpflichtet, die bestehenden Servicecenter zu erhalten und vor allem in puncto Öffnungszeiten kundengerechter zu gestalten. Darüber hinaus erfolgt der persönliche Fahrkartenverkauf über Agenturen, z. B. in Zeitschriftenläden oder Bäckereien, in unmittelbarer Nähe des Bahnhofs oder Haltepunktes. Auch hier sind die Mindestöffnungszeiten genau geregelt.
Liniennetzkarte Takt 2015
Mit dem Start des Rheinland-Pfalz-Takts 2015 gibt es einige neue Linien und teilweise geänderte Linienummern im Takt. Für alle, die gerne den Überblick behalten, gibt es deshalb die praktische neue Rheinland-Pfalz-Takt-Liniennetzkarte.
Sie enthält ganz aktuell sämtliche Zuglinien im Rheinland-Pfalz-Takt – auch die dann gerade neu eingeführten – und zeigt Ihnen, an welchen Bahnhöfen und Haltepunkten Sie Halt machen.
Klicken Sie auf den folgenden Link, um die neue Liniennetzkarte anzuzeigen
Moderne Fahrzeuge
Die Attraktivität eines Nahverkehrsangebotes hängt entscheidend vom Fahrkomfort ab. Deshalb haben die Ausschreibungen zum Zukunftsprojekt Rheinland-Pfalz-Takt 2015 genaue Qualitätsstandards für moderne Fahrzeuge und hohen Reisekomfort definiert. Dazu gehört die Qualität der Ausstattung genauso wie Platzangebot und Barrierefreiheit, durchgehende Klimatisierung, leise Fahrgeräusche, moderne Toiletten, in denen auch an reisende Eltern mit Kleinkindern gedacht ist, moderne mediale Einrichtungen zur Fahrgastinformation und auf den allermeisten Linien auch insgesamt mehr Sitzplätze. Überzeugen Sie sich selbst!
Bilder der neuen Fahrzeuge finden Sie in unserer Bildergalerie.